Hausaufgaben

Hausaufgaben - das gilt es zu berücksichtigen

Hausaufgaben

Hausaufgaben fördern selbst verantwortetes Lernen. Sie dienen der Wiederholung, der Vertiefung und der Anwendung des Gelernten sowie der Vorarbeit für Neues.

Sie ermöglichen den Eltern Einblick in die Arbeit des Kindes.

Hausaufgaben berücksichtigen den unterschiedlichen Entwicklungs- und Leistungsstand der Kinder. Sie werden nach Bedarf individuell angepasst.

Hausaufgaben sind sinnvoll, wenn Kinder sie ohne fremde Hilfe bewältigen können.

Aufgabe der Eltern ist es, ihre Kinder unterstützend zu begleiten und günstige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die Lehrpersonen stimmen die Hausaufgaben untereinander ab.

Kinder der 1. Klasse sollten ihre Hausaufgaben in der Regel in einer halben Stunde bewältigen, den Schüler und Schülerinnen der 5. Klasse kann eine Stunde Arbeitszeit zugemutet werden.

Die Lehrpersonen halten sich an die Regelung der Schüler- und Schülerinnencharta vom 21.07.2003 und an die erarbeiteten Maßnahmen der Disziplinarordnung vom 22.09.2003.

Bei einem Elternabend im Herbst wird das Thema Hausaufgaben ausführlich behandelt.

Voraussetzung für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ist – hier wie in anderen Bereichen - das Bemühen um eine gute Kommunikation.

Ein „stimmiges“ Hausaufgabenkonzept

Aufbauend auf einem zeitgemäßen Lernverständnis gilt es zwischen Eltern und Lehrpersonen ein stimmiges Hausaufgabenkonzept  zu vereinbaren. Bei allen Beteiligten muss Klarheit und Konsens über den Sinn (Nutzen, Bedeutung, Art) von Hausaufgaben hergestellt werden.


Im Einzelnen gilt es dabei folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Individualisierung
    Hausaufgaben bewirken nur dann einen spürbaren Lernfortschritt, wenn sie auf unterschiedliche Lerntypen (Bedürfnisse, Begabungen, Interessen, Denk- und Arbeitsstile) zugeschnitten sind. Es müssen also von vorne herein unterschiedliche Lernwege und Lernergebnisse einkalkuliert werden.
  • An Lernziel und Lerninhalt gekoppelt
    Hausaufgaben sind nicht Selbstzweck, sondern Bestandteil des schulischen Lernens, deshalb sollten sie stets an Lerninhalte und Lernziele des Unterrichts gekoppelt sein.
  • Kontinuität
    Die Weichen müssen so gestellt werden, dass es keinen Bruch zwischen schulischem und außerschulischem Lernen gibt. Die Schüler lernen zu Hause so, wie sie es in der Schule gewohnt sind.
  • Das nötige Handwerkszeug
    Schülern muss vor allem das nötige Handwerkszeug zum selbstständigen Arbeiten mit auf den Weg gegeben werden. Auf diese Weise können sie lernen, sich selbst zu motivieren und den Zweck der Aufgaben besser zu verstehen. Oft wissen Kinder nicht, wie sie richtig lernen sollen.
  • Lernen, nicht „Pauken“
    Das Pauken von Inhalten zum „ausschließlichen“ Zweck der Wiedergabe aus dem Gedächtnis sollte gemäß den Erkenntnissen der Gehirnforschung nach Möglichkeit vermieden werden.
  • Handlungswissen (Können) anwenden
    Wissen entsteht in Handlungsprozessen und drückt sich in der Anwendung als Können, (als gewusst wie..) aus. Hausaufgaben dienen der Vertiefung durch Anwendung des sprachlichen und nicht sprachlichen Handlungswissens. Übung darf kein Selbstzweck sein.
  • Das Gedächtnis mit Merktechniken unterstützen
    In einzelnen Situationen, in denen auf das Auswendig-Lernen von Inhalten (Vokabeln, 1x1, „Anwendungsstoff“…) dennoch nicht ganz verzichtet werden kann, gilt es die Lernenden mit  Merktechniken vertraut zu machen, die das Lernen und Behalten erleichtern.
  • Kinder beim Lernen begleiten
    Bei Aufgaben, bei denen Begleitung in der Schule benötigt wird, braucht es auch die Begleitung zu Hause. Wenn der Schüler bei einer Aufgabe auf Hilfe angewiesen ist, diese aber zu Hause nicht angemessen erhält, ist die Aufgabe sinnlos.
  • Eltern zum Begleiten „befähigen“
    In Gesprächen mit Lehrpersonen oder Lernberatern müssen Eltern zum Begleiten befähigt werden, wenn diese Art des Lernens gepflegt werden soll. So wie in der Schule: im Zweifelsfall fragen können, um zu verstehen und weiterarbeiten zu können.
  • Zielrichtung Selbständigkeit
    Dennoch, Hausaufgaben müssen in der Regel auf die Lernenden zugeschnitten sein. Sie dürfen herausfordern, sie müssen jedoch individuell zu bewältigen sein. Hilfe durch die Eltern sollte eher eine Ausnahme darstellen und im Laufe der Schulzeit allmählich überflüssig werden.
Hausaufgaben - Was können Eltern tun

  • Festen und aufgeräumten Arbeitsplatz
    besonders für schriftliche Arbeiten vorsehen
  • Wochenplan erstellen
    (Stundenplan der Schule, Tests, Freizeittätigkeiten....)
  • Zeit für Hausaufgabe im Tagesplan vereinbaren
    Voraussetzung für das entspannte Erledigen der Schularbeiten ist Routine und ein möglichst unverrückbarer Zeitpunkt im Tagesprogramm. Die Wünsche der Kinder sollten jedoch berücksichtigt werden. „Zuerst toben und spielen und dann…. oder doch zuerst die Hausaufgaben?“
  • Für eine ruhige Atmosphäre sorgen, Ruhepausen einplanen
  • Gespräche, Aufmunterung, Wertschätzung
    Hausaufgaben und Gespräche gehören zusammen. Manche Kinder erzählen gern über die Erlebnisse des Tages, bevor sie an die Arbeit gehen. Ein aufmunterndes Wort kann die Motivation aufrechterhalten. Das Erledigen der Hausaufgabe bedeutet für manche Kinder eine Riesenanstrengung, das sollte entsprechend gewürdigt werden. Bei Lustlosigkeit hilft es manchmal, darüber zu sprechen, wofür die erworbenen Kenntnisse nützlich sein könnten. Kommt ein Kind an einer Stelle nicht weiter, können gezielte Fragen die selbständige Erarbeitung erleichtern. Wenn ihr Kind unkonzentriert arbeitet oder trödelt, und immer wieder Konflikte entstehen, suchen Sie nach möglichen Motiven. Vielleicht will es einfach die Aufmerksamkeit und Zuwendung der Eltern auf sich zu ziehen. Hier helfen oft klare Abmachungen: Wenn du mit den Hausaufgaben fertig bist, können wir gemeinsam ein Buch anschauen oder etwas unternehmen.
  • Kinder dürfen Fehler machen
    Kinder dürfen Fehler machen, denn Fehler sind Teil des Lernprozesses, und Erwachsene müssen lernen, diese „auszuhalten“ und den Kindern zuzugestehen. Häufig bestrafen wir Fehler „unbewusst“: Unser Gesicht wirkt unfreundlicher, die Stimme verliert an Wärme. Die Kinder merken: Die Mama/der Papa ist enttäuscht. Bewusstseinsbildung „wirkt“ unbewussten Mustern „entgegen“.
  • Kritik vermeiden
    Eltern, die ihr Kind ständig ermahnen, Antworten vorgeben, Falsches kritisieren, auf erfolgreichere Mitschüler hinweisen, erzeugen Druck und bewirken, dass die Kinder die Motivation verlieren, sich überfordert fühlen und sich mit der Zeit keine eigene Leistung mehr zutrauen.
  • Mit Kindern an ihren Einstellungen arbeiten
    Erfolgserlebnisse in Erinnerung rufen und negative Gedanken in positive umwandeln, etwa: „Das will ich jetzt aber ganz allein rauskriegen!“ statt „Das schaffe ich sowieso nicht!“
  • Zeit Geduld, Gelassenheit
    Eltern, die Kinder unterstützen wollen, brauchen vor allem Zeit und Geduld und eine positive gelassene Haltung, die sie immer wieder das Gespräch suchen lässt.
  • Kinder Bilanz ziehen lassen

    • Habe ich alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe?
      Sollte ich im Unterricht nachfragen, was mir noch unklar ist?
    • Ich schaue auf das voraus, was am nächsten Tag ansteht.
    • Ich genieße meine Fortschritte: Aufgabenliste aufhängen und Erledigtes durchstreichen.
    • Ich darf mich belohnen: Spielen, Fernsehen, Comics lesen usw.

  • Rückmeldung an die Schule
    Geben Sie in der Schule unbedingt eine Rückmeldung über die Art, wie das Kind die Hausaufgaben löst und welche Hilfen Sie geben müssen. Dies sollte die Lehrperson wissen und dann entsprechend berücksichtigen.
    Übrigens: Oftmals haben Schulkameraden die gleichen Probleme wie Ihr Kind!


Hausaufgaben können auch Freude machen
Kinder, die das Gefühl haben, mit „sinnvollen“ Hausaufgaben selbständig zurecht zu kommen, die in ihrem Tun wertgeschätzt und angeregt werden, bekommen Freude am „häuslichen“ Lernen und Arbeiten. Sie erleben die Hausaufgaben dann weniger als Pflicht, sondern als Erfolg, als eigene Leistungen, als Ergebnis des Einsatzes der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen.